Innerhalb der letzten Monate erreichte uns mehrfach die gleiche Anfrage: “Ich möchte Mathematik studieren, welchen Computer brauche ich für das Mathestudium?” Gerne beantworte ich hier diese Frage für alle.

Die meisten Mathestudenten benötigen ihren Computer lediglich für übliche Office-Anwendungen und das Internet – einloggen auf der Uni-Homepage, senden von Emails etc.. Der fachliche Einsatz von Computern im Studium ist nur an den wenigsten Unis vorgesehen. Meistens wird dann aber zumindest die Bachelor- oder Masterarbeit in LaTeX verfasst.

Für all diese Anwendungen reicht ein handelsüblicher PC oder, wegen der Flexibilität, ein Laptop völlig aus. Der Hersteller ist dabei fast egal. Ich persönlich würde immer zu einem professionellen Windows Gerät raten, da es den harten Unialltag länger überlebt als Apple & Co.. Das Gehäuse und die Scharniere sind einfach robuster. Mit Herstellern wie Dell, HP und Lenovo habe ich persönlich (z.B Lenovo Thinkpad, HP Elitebook, Dell Precision) sehr gute Erfahrungen gemacht.

Apple vs. Windows

Egal ist grundsätzlich auch, ob Mac-OS oder Windows. Allerdings hat Apple bis heute noch keinen Pro-Support. Und seien wir mal ehrlich, es ist schon ärgerlich, wenn man während seiner Bachelor-Arbeit ein paar Wochen auf seinen Laptop verzichten muss. Eine interessante Alternative, aber eben kein vollwertiger PC, ist das iPad-Pro inkl. Apple Pencil, das man sehr gut als Blockersatz benutzen kann. Zum Mitschreiben in Vorlesungen ist das super. Und man hat direkt online Zugriff auf Apps wie z.B. Wolfram Alpha oder Texpad.

Wer jedoch ein tiefergehendes Verständnis für die Mathematik bekommen möchte, kommt an mathematischer Software nicht vorbei. Die Marktführer sind Mathematica und Maple, wobei ich seit Jahren aus Überzeugung Mathematica verwende. Für den numerischen Bereich ist MatLab das Mittel der Wahl. Hier gestaltet sich die Situation schon etwas anders. Das Erlernen der o.g. Software geht ohne Weiteres auf einem einfachen Computer. Je aufwändiger die Berechnungen jedoch werden, desto leistungsstärker sollte der Rechner sein. Mein Tip: Kaufen Sie sich den besten Computer, den Sie sich leisten können!

Sicherlich sind die Zeiten vorbei, in denen man, während der Computer eine 60 x 60 Matrix invertiert, in den Urlaub fahren kann – jedoch kommt auch meine Dell-Workstation (Dell Precision T5810, Windows 10 Pro, Intel Xeon E5-2630, NVIDIA Quadro M2000, 32GB RAM, SSD-Festplatte 512 GB) teilweise an Ihre Grenzen. Aber das muss man halt von den persönlichen Erfordernissen abhängig machen. Nicht jeder führt Wettersimulationen auf seinem Computer durch oder versucht Enigma-Codes zu knacken 🙂 Eine günstige Alternative stellen übrigens Gebrauchtgeräte vom Händler (wegen der Garantie) dar. Denn machen wir uns nichts vor, in dem Augenblick, in dem Sie das Computergeschäft verlassen, ist Ihr Rechner eh nur noch die Hälfte wert.

Ihr Kai Bollmann